Mit 200 Einsatzkräften und 50 Fahrzeugen für Bravheart gerüstet
Wenn am kommenden Samstag, 12. März um 11 Uhr Braveheart Battle in Bischofsheim startet, dann sind unzähliger Helferinnen und Helfer im Hintergrund aktiv. Feuerwehr und Polizei sind ebenso eingebunden wie vor allem der BRK-Kreisverband Rhön-Grabfeld, BRK Kräfte aus dem Nachbarlandkreis Bad Kissingen und aus Kirchzell. Bei einer Infoveranstaltung aller Helferinnen und Helfer im BRK Lehrsaal im BRK Haus in Bad Neustadt stellten Bereitschaftsleiter und Katastrophenschutzbeauftragter Alexander Klamt sowie der Leiter Rettungsdienst, Heiko Stäblein klar: "Das wird eine der größten Herausforderungen für uns - wir sind aber gut darauf vorbereitet und werden sie meistern." 200 Rotkreuzler aus Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen, sowie Kirchzell sind dann im Einsatz. Bergwacht und Wasserrettung sind dabei integriert. Es wird zwei Unfallhilfestellen geben, sowie weitere 11 Rettungspunkte. Im Stadtgebiet sind mehrere Rettungstrupps zu Fuß unterwegs.
An die 3.000 Teilnehmer werden erwartet und dazu rund 20.000 Zuschauer. Die Hindernisse stehen im Stadtgebiet von Bischofsheim, das an diesem Tag vollständig gesperrt ist. In der Rettungswache Bischofsheim ist die "Einsatzzentrale" installiert mit BRK, Feuerwehr, Polizei und Verantwortlichen des Ausrichterteams. Heiko Stäblein, Leiter Rettungsdienst und Alexander Klamt, Bereitschaftsleiter Bad Neustadt und Beauftragter für den Katastrophenschutz, gaben Einblicke in die umfangreichen Vorarbeiten. Die begannen schon im Dezember, als man vom BRK aus erste Kontakte mit dem Veranstalter knüpfte. Schnell wurde klar, dass an diesem Tag das Hilfeleistungssystem in allen Fachbereichen gefordert ist. Der Wettervorhersage zufolge dürfte es ein durchwachsenes Wochenende werden, "ideal für die Teilnehmer, nicht aber unbedingt für die Helferinnen und Helfer. "Es könnte Schnee geben und eine Schlammschlacht."
Auf das Streckenprofil ging der Leiter Rettungsdienst ein und sagte, dass vor allem in den Bereichen Osterburg, Kreuzberg, Kniebreche, die Bergwacht massiv gefordert ist. "Hier gibt es Gegenden, die wir mit unseren Fahrzeugen nicht erreichen können." Bei verschiedenen Begehungen hatte man sich kundig gemacht und im Januar bereits ein Grobkonzept erstellt. Braveheart 2016 wird nicht allzu wasserlastig sein. Es geht durch die Brend, wo Strömungen zu erwarten sind und durch den Haselbach. Hier sind die Retter der Wasserwacht gefragt. Heiko Stäblein verweist auf die sehr wichtige Rolle im Zusammenwirken der Kräfte des öffentlich rechtlichen Rettungsdienstes mit den für den Sanitätswachdienst vor Ort eingesetzten Einsatz Einheiten hin. Daher ist die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt mit dem Team um deren Leiter Thomas Schlereth eng in die Planung einbezogen. Am Veranstaltungstag wird ein zusätzlicher Disponent den Einsatz bearbeiten. In den letzten Tagen ist nun das Einsatzkonzept entsprechend gereift und, so der Leiter Rettungsdienst: "Jeder von uns, von euch, versteht ja sein Handwerk."
Alexander Klamt stellte dann das Konzept anhand einer Power-Point-Präsentation vor. Von der Kreuzbergschule geht es in je 100-Teilnehmer-Blocks in Richtung Osterburg auf die rund 28 Kilometer lange Strecke. Ein Großteil wird übrigens doppelt gelaufen mit etwa 1.400 Höhenmetern, die überwunden werden müssen. Insgesamt wird es 45 natürliche und künstliche Hindernisse geben. Bis 18 Uhr müssen die letzten Läufer wieder am Ziel sein. Rückblickend auf die letztjährigen Veranstaltungen in Münnerstadt, sagte Alexander Klamt, dass bis zu 120 Patienten behandelt werden mussten. Dies war abhängig von der Witterung.
Hauptursache für vermehrtes Patientenaufkommen waren Unterkühlungs- und Erschöpfungszustände. Es gebe zwar diesmal wenig Wasserhindernisse, jedoch könnte es am Kreuzberg eine geschlossene Schneedecke und Temperaturen um den Gefrierpunkt geben. Das könnte zu einer höheren Patientenzahl führen.
Die Einsatzleitung befindet sich in der BRK Wache in Bischofsheim. Dort ist Heiko Stäblein der Organisatorische Leiter, Georg Kochinki, Leitender Notarzt. Hinzu kommen verschiedene Stabsfunktionen, Mobile Einsatzleiter, Notärzte, sowie Polizei, Feuerwehr, Stadt Bischofsheim und Veranstalter. Das BRK Bad Kissingen und Miltenberg/Obernburg betreuen eine Unfallhilfestelle in unmittelbarer Nähe des Start/Ziel. Sie ist mit zwei Ärzten besetzt. Am Standort sind ein Rettungswagen und ein Krankentransportwagen. Außerdem wird an der Unfallhilfstelle (UHS) ein RTW vorgehalten. Eine weitere Unfallhilfestelle ist an der Rettungswache Bischofsheim. Sie wird durch das BRK Rhön-Grabfeld betreut. Die Rettungsteams in der Innenstadt und am Marktplatz stellt ebenfalls das BRK Rhön-Grabfeld. Weiterhin gibt es insgesamt elf Rettungspunkte im Gelände. So zum Beispiel an den Sprungschanzen (BW Bischofsheim), Kniebreche (Waldberg/Frammersbach) und an den Schlammlöchern (BW Oberelsbach). Die Bergrettung ist unter anderem an der Osterburg, vertreten durch die Bergwacht Oberbach. Im Einsatz natürlich auch die Wasserrettung und zwar an der Brend-Josefsbrücke (WW Bad Kissingen), an der Hammermühle, am Schwimmbad (hier wird die Brend durchquert) und in Haselbach ist jeweils die Wasserwacht Rhön-Grabfeld eingeteilt.
Zu den elf Rettungspunkte erklärte Alexander Klamt, dass diese mit je einem Fahrzeug besetzt sind. Die Rettungspunkte sind als Übergabeorte für Patienten, die durch Einheiten der Berg- und Wasserrettung, aus den schwer zugänglichen Einsatzabschnitten, gerettet wurden, vorgesehen. Außerdem sind die die Rettungspunkte so gewählt, dass die Läufer immer wieder die Rettungspunkte passieren um bei Bedarf um Hilfe bekommen. Eingeplant sind natürlich auch Hubschrauberlandeplätze, unter anderem an der Feuerwehr in Bischofsheim. Und selbst daran hat man gedacht: Es gibt an der Rettungswache Bad Neustadt durch das Kreisauskunftsbüro (KAB) eine Auskunftsstelle für Angehörige und Läufer. Diese ist ganztags besetzt. "Hier kann man nachfragen, wenn Personen "vermisst" werden. An dieser Stelle gibt es aber auch Informationen, wohin Patienten verlegt wurden. "Es wird ein langer und wohl auch arbeitsreicher Tag," sagte Alexander Klamt. Treffpunkt ist um 7 Uhr, Ende wohl erst spät abends.
Hanns Friedrich, Pressesprecher BRK Rhön-Grabfeld